Bohnen einlegen
Schnippelboohne
inleje
Früher hatte sie fast jeder im Garten, die Stangenbohnen. Heute wird man
sie meist kaufen müssen. Man achte darauf, dass sie noch jung sind! Die Kerne
müssen sehr klein und butterweich sein. Wenn die Bohnenzeit im Herbst kam,
wurde der große, irdene Ständer aus dem Keller geholt, gesäubert und
ausgebrüht. Sodann wurden die grünen Bohnen abgezogen (von den Nahtfasern
befreit), die harten Spitzen oben und unten gekappt und anschließend in kaltem
Wasser gründlich gewaschen. Danach wurden sie mit einem Kneipchen
(Küchenmesser) über den Daumen (also
nicht auf dem Brett) in pfennigdicke Scheibchen geschnitten. Dies geschah
schräg, so dass lange, ovale Stücke entstanden. Später gab es dann dafür kleine
Maschinen mit ein oder zwei Einstecklöchern, die das ganze sehr erleichterten.
Wenn diese Arbeit getan war, begann das eigentliche einlegen. Man nahm auf 5
Pfund Bohnen fast 1 Pfund Salz. Ganz unten ins „Bohnedippe“ kam eine Lage
Bohnen. Darauf wurde Salz gestreut. Dann wieder Bohnen, Salz usw. Mit den
Händen oder einem hölzernen Stampfer wurde alles zum Austreiben der Luftblasen
gut zusammengedrückt. Zu achten war darauf, dass nach dem Verbrauch von 5 Pfund
Bohnen auch das 1 Pfund Salz verbraucht und damit gleichmäßig verteilt war. War
zum Schluß beim Zusammenstoßen nicht genug Brühe entstanden, so füllte man mit
abgekochtem und wieder erkaltetem Wasser auf, bis die Bohnen gut bedeckt waren.
Jetzt wurde in ausgekochtes Leinentuch aufgelegt. Darauf kam ein ebenso
vorbehandeltes Holzbrettchen (rund und so groß wie die Öffnung des irdenen
Topfes), eine Schieferplatte oder ein passender Porzellanteller. Der
abschließenden Beschwerung diente ein großer Stein (Basalt oder Quarzit; glatt
und gut zu reinigen). Der Bohnentop wurde dann mit einem sauberen Leinentuch
bedeckt und zugebunden. Jetzt kam er endlich in den Keller, aber der musste
kühl sein! Nach frühestens 5 Wochen war die milchsaure Gärung soweit, dass man
das erste „Kochend“ Bohnen holen konnte. Wie man sieht, kommt es beim Bohneneinlegen
vor allem auf das richtige Verhältnis des Einlegegutes zum Salz an. Ferner
müssen die Bohnen immer von Brühe bedeckt sein. Das wichtigste aber von allem
ist absolute Sauberkeit! So müssen der beschwerende Stein, der abdeckende
Teller und das aufliegende Leinentuch wöchentlich gesäubert, möglichst
ausgekocht und dann wieder aufgelegt werden.
Wer sich aber die ganze Mühe macht und alles beherzigt, der wird etwas
auf den Tisch bringen, was so nicht zu kaufen ist!